5. Prozesse,„Fakten“
Faktum... substantiviertes Partizip Perfekt von facere "machen, tun": "das Gemachte", mit der Bedeutung "nachweisbare Tatsache, Ereignis" (vgl. Duden, Fremdwörterbuch). Fakten liegen nicht vor (z.B. in Form von Informationen) sondern werden "gemacht", "konstruiert", "fest-gestellt" auf Grundlage von Prozessen
z.B.
  • der Wahrnehmung, des Gehirns ("Wahr-Nehmung"!), des Nervensystems
  • der wissenschaftlichen Erklärung und Forschung
  • der hypnotischen und programmierenden Suggestion
  • des metaphorischen Zugangs zur Welt
  • der ideologischen Prägung und Ausrichtung.
In diesem Sinne sind "Fakten" Tat-Sachen, Sachen der Tat, getane Sachen, "Fest-Stellungen" laufender Prozesse des dynamischen Bewusstseins (Individuum) und der zwischenmenschlichen Kommunikation, eingebunden in Kontexten (z.B. Organisationen, Institutionen oder auch Ausbildungen).
"Die Landkarte ist nicht die Landschaft" - Alfred Korzybski. Die Landschaft ist wie sie ist - eine Abfolge oder ein Zustand von laufenden "Ereignissen". Den Zugang zu den Ereignissen finden wir nur über unsere Landkarten, die von der genetischen und kulturell-sozialen Prägung unseres Nervensystems (Individuen) und unserer Kommunikationen beeinflusst werden.
Jeweils andere Prozesse ( des Bewusstseins, der Kommunikation) schaffen, "erfinden", konstruieren individuell und sozial unterschiedliche Fakten. Wissenschaftlich gewonnene Tatsachen oder juristisch relevante Tatsachen unterscheiden sich von persönlichen Überzeugungen und "Landkarten". Im traditionellen NLP werden diese Unterschiede eingeebnet bzw. ignoriert mit der Grundannahmen-Litanei: "Eine Landkarte ist nicht die Landschaft."
Die vom Wortschöpfer Alfred Korzybski intendierte kritische Dimension dieser Formulierung wird im Traditions-NLP unterlaufen. Einer der Gründe für die angebliche "Unseriösität" des traditionellen Bandler Grinder Dilts NLP.